Die Perimetrie von gestern - digitalisiert - für perfekte Ergebnisse von morgen

Die Perimetrie ist im Laufe der Jahre immer mehr in den Hintergrund der augenärztlichen Untersuchungen gerutscht. Moderne Bildgebungsverfahren, wie OCT und Fundus-Kameras, liefern objektive Messwerte, deren Vergleich und Auswertung durch übersichtliche Darstellungen sehr schnell und einfach möglich sind. Allerdings werden dabei die wichtigen subjektiven Eindrücke der zu versorgenden Personen vernachlässigt. Genau wie bei der Bestimmung des Visus ist es möglich, mit einer Untersuchung des Gesichtsfeldes die persönlichen Wahrnehmungen des Patienten und der Patientin zu dokumentieren.

Viele Hersteller arbeiten intensiv daran, das Perimeter zu digitalisieren. Aber was bedeutet das genau? Im Grunde genommen versucht man eine Maschine zu entwickeln, die Untersuchungsergebnisse mit der gleichen Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit generieren kann wie es früher die „Perimetristin“, also die sehr erfahrene Arzthelferin, die für die Perimetrie zuständig war, konnte. Dabei wird an verschiedenen Stellschrauben wie Benutzerfreundlichkeit und Komfort gedreht. Diese Aspekte beeinflussen sich gegenseitig und es bleibt für die Hersteller eine Herausforderung, Optimierungen an einzelnen Parametern vorzunehmen.

Digitalisierung – Zugriff von unterschiedlichen Endgeräten

Lassen Sie uns zuerst den Aspekt der Benutzerfreundlichkeit in Betracht ziehen. Durch neue Messgeräte und geringe Kostenübernahme sind Perimeter in den Hintergrund gerückt. Dabei ist auch viel Wissen um die richtige und gezielte Anwendung eines Perimeters verloren gegangen. Die „Perimetristin“ wie es sie vor 20 Jahren gab, trifft man in den heutigen Praxen kaum noch an. Daher war das Ziel der Firma Optopol eine einfache und verständliche Bedienung zu integrieren, um auch Ungeübten die Auswahl der umfangreichen Testfeldern und vielfältigen Strategien zu erleichtern. Die Lösung hierfür ist der sogenannte Untersuchungs-Wizard - eine Funktion, die den Anwendenden mithilfe weniger Mausklicks oder Fingertipps durch den gewünschten Untersuchungsablauf führt. Dies ist ebenfalls Teil der Digitalisierung von Perimetern, da sie über Touchscreens bedient werden können. Ein kleiner Laptop oder ein Tablet mit Windows-basierter Oberfläche genügen bereits, um die Geräte zu steuern.

Exkurs: Schnittstellen spielen eine entscheidende Rolle, um ein Perimeter erfolgreich in modernen Augenarztpraxen zu integrieren. Heutzutage ist es wirtschaftlich nicht vertretbar und außerdem wenig attraktiv, zwischen verschiedenen Geräten zu wechseln und dort die Patientendaten manuell einzufügen. Dies ist nicht nur eine der häufigsten Fehlerquellen, sondern kann auch das Personal durch die monotonen Tätigkeiten frustrieren. Neben der klinischen Standard-Schnittstelle DICOM unterstützen Perimeter auch den praxiskonformen Standard GDT und zahlreiche andere Schnittstellen. Optopol hat im vergangenen Jahr hier einen bedeutenden Fortschritt erzielt, indem ein seit Jahrzehnten bewährter Standard weiter optimiert wurde. So können bereits heute Refraktionsdaten aus der objektiven oder subjektiven Messung an das Perimeter übermittelt werden, was das mühsame Berechnen der Vorschaltgläser überflüssig macht.

Aber zurück zum Untersuchungs-Wizard. Mit nur wenigen Klicks können Sie die Analyse öffnen, eine Vergleichsmessung vom Gegenaugen durchführen und Folgeuntersuchungen vom gleichen Auge vornehmen. Selbst auffällige Bereiche können erneut präziser vermessen werden, um die Grenzen des Skotoms genau zu beobachten, zu vergleichen und zu kontrollieren. Falls Sie standardmäßig das 24-2 Feld verwenden, ermöglicht der Wizard das einfache Hinzufügen der fehlenden Punkte für ein 30-2 Feld, ohne eine komplett neue Untersuchung durchführen zu müssen. Sollte die zu untersuchende Person zum ersten Mal vor dem Perimeter sitzen, wird der Nutzende durch den Untersuchungs-Wizard zu den optimalen Einstellungen für die erste Untersuchung geführt, wobei große Button und übersichtliche Darstellungen eine schnelle und einfache Bedienung gewährleisten.

Einfache Bedienung durch den neuen Start-Assistenten

Die Vorbereitung setzt sich aus drei Schritten zusammen. Zunächst wird der Patient platziert und das entsprechende Untersuchungsfeld ausgewählt. Im zweiten Schritt wird das gewünschte Auge gewählt und das Vorschaltglas automatisch berechnet. Im letzten Schritt kann der Ablauf der Untersuchung im Demo-Modus erläutert werden. Sobald die Aufgabe verstanden ist, kann die Untersuchung beginnen. Dank des Wizards wurde ein hochkomplexes Gerät mit zahlreichen Strategien auf ein bedienerfreundliches Niveau reduziert, welches sich mühelos in den täglichen Ablauf integrieren lässt.

Folgeuntersuchungen haben den Vorteil, dass die Messwerte der vorherigen Untersuchungen zugrundelegt werden. Dadurch steigt die Geschwindigkeit der Untersuchung weiter an, da die Ausgangswerte des Patienten nicht mehr ermittelt werden müssen. Die zweite große Möglichkeit der Hersteller, um die Geschwindigkeit zu erhöhen, ist die Verbesserung der Strategien. So sind in den letzten Jahre zahlreiche neue Strategieansätze entstanden, was zu einer verkürzten Untersuchungszeit geführt hat.

Exkurs: Die bekanntesten Strategien sind sicherlich die SITA Standard, SITA Fast und SITA Faster. Damit Sie sich bei der Anschaffung eines neues Perimeter nicht groß umstellen müssen, hat die Firma Optopol hier die identischen Strategie eingeführt. Wählen Sie wie gewohnt aus ZETA Standard, ZETA Fast oder Faster. Auch weitere Felder, wie 30-2 oder F81 wurden für das Projektionsperimeter PTS 2000 inkl. kinetischer Perimetrie übernommen. Optopol sind damit die größten Sprünge bei der Benutzerfreundlichkeit und Effizienz gelungen. Denn nichts trägt so sehr zur Verbesserung der Untersuchungsqualität bei, wie die nahtlose Integration in bestehende Arbeitsabläufe. Dies beinhaltet auch den Import der bestehenden Untersuchungsdaten, sowohl vom Zeiss HFA 3 als auch vom Medmont Perimeter.
Import der Untersuchungsdaten in ein Optopol Perimeter

Durch die Optimierung der Felder kann die Geschwindigkeit der Untersuchungen gesteigert werden. Obwohl traditionelle Felder wie 30-2 oder 24-2 weiterhin wichtig für die Glaukomvorsorge sind, können neue Felder wie SUP 64 die Untersuchungsgeschwindigkeit verbessern. Diese kann zum Beispiel bei der Fragestellung hinsichtlich einer Lidstraffung gewählt werden und entlastet die zu untersuchende Person während der Messung. Auch ergänzende Felder wie 50-2 P ermöglichen schnelle Antworten bei Fragestellungen in der Peripherie, ohne bereits gemessene Bereiche erneut zu prüfen, was wiederum Zeit spart und ein Komfortgewinn für den Untersuchten ist.

Im folgenden Abschnitt wird die Zuverlässigkeit der Untersuchungen näher betrachtet. Früher wurden Ergebnisse durch Erfahrung und Beobachtung erzielt, während heutzutage vermehrt automatisierte Verfahren eingesetzt werden. Aufgrund komplexer Abläufe im Praxisalltag und höherer Patientenaufkommen bleiben diese, entgegen der Empfehlung der DOG, oft allein während der Untersuchungen, was Informationsverluste zur Folge haben kann. Um die Zuverlässigkeit der Untersuchungen zu gewährleisten und die Mitarbeit der Patienten und Patientinnen zu bewerten, wurden schon früh Parameter wie FPOS und FNEG eingeführt. Die H-K-Methode zur Kontrolle des Sehnervenkopfes ist ebenfalls bekannt. Doch wie kann die Qualität weiter verbessert werden? Die neuen Fortschritte sind erst durch modernste Technologien möglich geworden. So wurde zum Beispiel eine kleine Kamera zur Überwachung der Fixation in die neuen Geräte integriert, der Eye-Tracker. Algorithmen erfassen und speichern nun die Augenbewegungen während der Untersuchung, was eine präzise Auswertung ermöglicht. In der aktuellsten Software-Version erfolgt die Aufzeichnung sogar per Bilddatei pro Stimulus. Dies ermöglicht selbst nach der Untersuchung noch eine punktgenaue Auswertung der Augenbewegungen, die während der Messung gemacht wurden. So können unklare Abweichungen im Gesichtsfeld kontrolliert und verifiziert werden. Fehler durch Blinzler oder geschlossene Augen werden erkannt und berücksichtigt. Optopol hat den Überwachungsalgorithmus weiter verbessert, damit solche Fehler noch seltener auftreten.

Je nach Patient kann die Genauigkeit des Eye-Trackers eingestellt werden. Dieser erkennt dann selbstständig Blinzelbewegungen, unterbricht kurz die Untersuchung oder wiederholt den letzten Stimulus bei Nicht-Wahrnehmung automatisch. Auch die Kommunikation mit dem Patienten oder der Patientin kann das Perimeter inzwischen selbstständig führen. So wird die zu untersuchende Person bei erkannten Bewegungen des Augapfels per Sprachassistent aufgefordert, weiterhin den roten Fixationspunkt im Gerät zu betrachten. Diese Sprachführung ist auch im Demo-Modus verfügbar, der vor der eigentlichen Messung die Aufgabenstellung erklärt. Die Sprachführung unterstützt bereits 13 Sprachen und wird in Zukunft erweitert, was die Nutzung der Geräte bei Sprachbarrieren erleichtert und die Bedienung moderner Perimeter weiter vereinfacht.

Abschließend ist auch die Baugröße der Maschinen von Bedeutung. In Zeiten von steigenden Mietspiegeln und Wohnraummangel bleiben auch die Mietkosten für Praxisräume hoch. Zudem hat sich das Leistungsspektrum einer Augenarztpraxis in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich erweitert. Wie anfangs erwähnt, haben OCTs und Fundus-Kameras sich als Goldstandard etabliert. Zusätzliche Dienstleistungen wie Kinder-Optometrie oder Sprechstunden für trockene Augen beanspruchen zunehmend Platz. Hierbei ist es vorteilhaft, dass innovative Perimeter inzwischen kompakter sind. Als Beispiel hat das PTS 2000 mit kinetischer Perimetrie nur noch eine Grundfläche von 53,2 cm x 43,8 cm und passt damit auf einen Hubtisch, der üblicherweise für Voruntersuchungsgeräte, wie Autorefraktometer oder Non-Contact-Tonometer, vorgesehen ist. Dies ermöglicht eine optimale Integration selbst in kleinste Praxisräume und erlaubt gleichzeitig eine vielseitige Nutzung des abdunkelbaren Raumes in der Praxis.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine umfassende Diagnostik ist nur durch die Verbindung von objektiven Messwerten und subjektiver Wahrnehmung möglich. Jedes einzelne Element ist dabei wichtig, aber allein nicht ausreichend. In unserer modernen und schnelllebigen Zeit ist die medizinische Qualität von der Gesamtheit aller Teile abhängig.


Weitere Informationen zu der Perimeter Reihe von Optopol finden Sie hier:

Die Projektionsperimeter sowie die statischen Perimeter aus unserem Shop bieten trotz ihrer kompakten Größe vielfältige Analysemethoden, so dass sie in jeder Praxis einsetzbar sind. Welches das richtige Perimeter für Sie und Ihre Praxis ist, finden wir gerne gemeinsam mit Ihnen in einem Beratungsgespräch heraus.

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